"Ich wollte frei sein."

Sanja lebte mit ihrer Mutter, ihren Vater und ihren beiden Geschwistern auf einer Farm. Während ihr Vater den ganzen Tag die Scharfe hütete und für Hütetrials trainiert wurde. Die kleine Border Collie Hündin vertrieb sich ihren Nachmittag, als sie alt genug war, mit ihren Geschwistern die Zeit. Am liebsten mochte sie ihren Bruder Oskar. Er war für sie ihr ein und alles. Sie sah mit ihm ihren Vater beim Hüten der verschiedensten Schafe zu. Sanja wollte immer schon eine Hütenhündin werden. Ihr großes Vorbild war ihr Vater. Sie wollte gemeinsam mit ihm die Schafe des Schäfers hüten und ihm auf Wettbewerben beweisen, was sie alles von ihm und den Schäfern gelernt hat. Doch dann starb ihr Vater. Es geschah während des Trainings für einen Wettbewerb. Ein Schaf bütze aus und ihr Vater rannte hinterher. Ohne Befehle vom Schäfer versuchte er das Schaf wieder zu den anderen zu treiben. Doch das Scharf traf ihn am Genick. Als Sanja dies erfuhr, wollte sie alles tun, um die beste Hütehündin werden für ihren Vater. Doch ihre Halbschwester Wish redete ihr ein, dass es wahrscheinlich nur so ausgehen wird, wie bei ihrem Vater. Doch Sanja versuchte diesen Gedanken zu unterdrücken. Sie trainierte schon in ihren zarten Monaten, aber sie wollte ihren Bruder Oskar davon abbringen ein Hütehund zu werden. Doch dieser lies sich davon nicht abbringen und trainierte ebenfalls heimlich. Ein Streit brach zwischen den beiden aus und als ihre Schwester Xenia dann verkauft wurde, gingen die beiden schon öfters auf einander los. Da konnte ihre Mutter auch nichts dran ändern. Schließlich sollte Sanja auch noch einen Schäfern zugewiesen werden, obwohl sie lieber bei ihrer Familie geblieben wäre. Doch es änderte sich nichts daran. Bei dem Schäfern wurde sie mit sofort gefordert, obwohl geraten wurde, erst später sie zu trainieren. Aber es machte ihr nicht viel aus, da sie von ihren Vater gelernt hatte. Doch der Schäfer legte es drauf an. Sobald sie etwas falsch gemacht hatte, schimpfte der Schäfer nicht nur, sondern gab ihr auch kein Essen und tratt sie oft. Die Schafe interessierten sich nicht immer dafür, wenn Sanja mit den gelernten Taktiken auf sie zu kamen und allmählich machte sie sich Gedanken darum, was ihre Halbschwester Wish damals zu ihr gesagt hatte. Wie lange würde es dauern, bis sie auf mich losgehen? Fragte sich die Border Collie Hündin immer. Schließlich bekam sie fast kein Essen mehr und die Schafe wurden ihr immer unsympathischer. Sie hatte schon öfters Streuner gehört und fragte sich wie das Leben so sein würde. Besser als hier. Dachte sie sich. Also verließ sie eines Nachts ihren Besitzer und machte sich Richtung Hafen auf, doch sie wusste es nicht. Auf ihren Weg dorthin, traf sie auf eine Streunerbande. Sie erzählten ihr von dem schönen Hafen und fragten Sanja, ob sie gerne mitkommen wolle. Sie willigte ein und schloss sich der Bande an, zumindest solange, bis sie am Hafen angekommen war. Und die Bande versprach nicht zu viel. Der Hafen war wirklich schön, so etwas hatte die junge Hündin noch nicht gesehen. An dem Tag, an dem sie ankam, ruhte ein großes Schiff im Hafen. Gespannt löste sich die Hündin von ihren neuen Freunden und lief zu dem Schiff. Es herrschte Betrieb und viele Leute gingen aufs Schiff. Sanja bekam vor den vielen Menschen Angst und verzog sich zwischen vielen Containern und Käfigen. Plötzlich packte sie eine Hand von hinten und zog sie in einen Käfig. Sie hörte bloß, wie ein Mann sprach. „Wie ist der den bloß ausgebüchst?“ Dann verzog sie sich in die hinterste Ecke und fing an zu Winseln, in der Hoffnung, ihre Freunde würden sie finden. Doch sie kamen nicht. Sie spürte nur noch einen Ruck, als würde jemand die Kiste anheben. Nach längerer Zeit war wieder ein lautes Geräusch zu hören, sie wurde abgesetzte. Sobald die Männer verschwanden, kratze sie mit ihren Pfoten am Schloss. Sie wollte es auf kriegen.
Sanja war wohl ein genickt, denn als sie aufwachte, schaukelte das Schiff stark und sie hörte schreie. Ihr Käfig schaukelte hin und her und plötzlich wurde sie klatsch nass. Der Käfig war fast komplett Unterwasser. Nur ein kleines Stück blieb noch übrig, dort holte die Hündin Luft. Sie bearbeitete das Schloss des Käfigs wieder mit ihren Pfoten und dann brach es schließlich auf. Sie schlug die Tür auf und strampelte im Wasser. Etwas entfernt sah sie eine Insel. In voller Hoffnung paddelte die Sanja dort hin.